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Zähne retten durch Wurzelbehandlung

Kommt es durch eine Reizung des Zahnnervs, der Pulpa, infolge tiefer Karies oder tiefer Füllung, oder auch aufgrund einer Entzündung an der Wurzelspitze zu unerträglichen Zahnschmerzen, so wird eine Wurzelbehandlung nötig. Um Schmerzfreiheit zu erlangen gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder den Zahn zu ziehen oder durch eine Wurzelkanalbehandlung das entzündete Nervengewebe aus dem Zahn vollständig zu entfernen – und dadurch den Zahn zu retten!

Die endodontische Behandlung wird unter örtlicher Betäubung und Kofferdam durchgeführt. Im Normalfall sind bei einer solchen Therapie bis zu 3 Röntgenbilder nötig, um sicherzustellen, dass während der Aufbereitung und des Abfüllens der Wurzelkanäle die Wurzelspitze erreicht wird.

Die elektrometrische Längenmessung ist hierbei eine sehr große Hilfe und ist heutzutage für eine endodontische Behandlung unerlässlich geworden, da dadurch die Qualität der Versorgung und damit die Chance auf einen langfristigen Erhalt des Zahnes verbessert wird. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die elektrometrische Längenmessung nicht zur Standardversorgung weshalb diese Leistung von ihnen auch nicht übernommen wird.

Der Kofferdam

Der Kofferdam ist eine sehr alte, sehr wirkungsvolle Technik, die schon vor über 100 Jahren in den USA weitverbreitet war. Die Idee ist, den oder die zu behandelnden Zähne mittels einer Gummimanschette von der übrigen Mundhöhle zu isolieren. Man hat dadurch viele Vorteile:

Man kann unter absoluter Trockenheit arbeiten, wodurch die Qualität und die Haltbarkeit der Füllungen extrem erhöht wird. Dem Patienten muss nicht ständig abgesaugt werden, der Kofferdam hält alles ab. (Durch Kofferdam z.B. auch gewährleistet werden, dass während der Entfernung einer Amalgam-Füllung die Reste direkt abgesaugt werden und nichts in den Körper gelangt.)

Dank Kofferdam kann also während der Wurzelkanalbehandlung absolut trocken und fast keimfrei gearbeitet werden, weil Bakterien aus Speichel und Mundhöhle keinen Kontakt mehr zum Zahn haben. Kleine Instrumente, insbesondere solche zur Wurzelkanalbehandlung, können nicht verschluckt oder eingeatmet werden. Durch die Eigenspannung des Kofferdams wird der Mund fast von alleine aufgehalten. Muskulatur und Kiefergelenk werden somit geschont.

Bei der Wurzelkanalbehand­lung wird zunächst die entzündete Pulpa entfernt. Die entstandenen Hohlräume werden sorgfältig unter mikroskopischer Kontrolle mit mikrofeinen Feilen erweitert und ausgeformt.

Schließlich werden die letzten noch verbliebenen Keime mithilfe des Dentallasers abgetötet. Die hauchfeine Faser reicht tief in die Zahnwurzel.

Schließlich werden die letzten noch verbliebenen Keime mithilfe des Dentallasers abgetötet. Die hauchfeine Faser reicht tief in die Zahnwurzel.

Nun kann das Hohlraumsystem dreidimensional bis in die feinsten Verästelungen und Seitenkanäle gefüllt werden. Dazu wird ein erwärmtes plastisches Material in die Kanäle eingebracht und diese werden dadurch versiegelt.

Abschließend wird der sichtbare Teil des Zahnes wieder so aufgebaut und stabilisiert, dass er dann eine Krone oder einen Zahnersatz dauerhaft sicher tragen kann.